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kelten römer museum manching  |  E-Mail: info@museum-manching.de  |  Online: http://www.museum-manching.de

Von Ernst Albrecht (Keltisch-Römisches Museum Manching)

Das römische Kastell in Manching/Oberstimm - 5. Vom Ende des Kastells

1981 konnte im Unterfeld eine römische Villa des 2.Jahrhunderts, deren Mauern bereits ausgebrochen waren und Spuren einer Brandkatastrophe aufwiesen, untersucht werden. 

Im folgenden Jahr wurde im Sparfeld am östlichen Ortsausgang von Oberstimm nach Hinweisen des Luftbildarchäologen vor Beginn der Flurbereinigung eine Grabung durchgeführt. Zwei große dreischiffige Hallenbauten wurden erkannt, 46 Meter lang, 24 Meter breit, getragen von vier Pfostenreihen kantig behauener Eichenstämme, die bis zu zwei Meter eingetieft waren. Dabei dürfte es sich um Versorgungsmagazine aus der Zeit Trajans (98-117) im Zusammenhang mit Truppenverlegungen vom Niederrhein an die Untere Donau handeln. (Sammelblatt des Hist. Vereins Ingolstadt, 1983) 

 

Von den eigentlichen Kastellanlagen wurde bisher erst etwa ein Drittel ergraben. 1986 stieß H. Köhler auf der Suche nach dem zweiten westlichen Kastellgraben bei einem Sondierungsschnitt auf Höhe des Anwesens Schießer am Rande des Barthelmarktgeländes in 3 Meter Tiefe auf zwei römische Schiffe in einem Hafenbecken des einstigen Brautlachlaufes. Als Fällungsdatum der teils noch erhaltenen Eichenpfähle der Mole und Uferbefestigung konnte Dr. Bernd Becker auf Grund dendrochronologischer Untersuchungen die Jahre 61 n.Chr., 91/92 n. Chr. und 150/151 n. Chr. ermitteln. Dies lässt den Schluss zu, dass im 2.Jh. Kastell und Hafen noch genutzt wurden. 

 

Trotz verschiedener Einbrüche germanischer Völkerschaften konnte sich Roms Herrschaft nördlich der Donau durch fast 200 Jahre halten. Aber unter Kaiser Valerianus gingen 259/60 nicht nur das Land am Limes, sondern vorübergehend auch die Gebiete südlich der Donau verloren.

 

Ob das Ende der Oberstimmer Ansiedlung beim Kastell durch Seuchen herbeigeführt wurde oder auf den allgemeinen Niedergang des Römerreiches zurückzuführen ist, bleibt ungeklärt. Sicher ist jedoch, dass durch Jahrhunderte das Kastellgebiet und das Lagerdorf nicht mehr besiedelt waren.

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