
Freianlagen (Anna Zeitz, Landschaftsarchitektin)
Sie sind als "Freilichtmuseum" mit benutzbaren Exponaten konzipiert und nutzen die Gunst der Nähe zur Natur um sich zwanglos in den naturnahen Landschaftsraum der Paar hinein zu entwickeln.
Dabei werden die Freibereiche zweiseitig von üppigen Gehölz-/ Ufersäumen begrenzt sowie im Osten von den offenen Bereichen der Überschwemmungswiesen des Augrabens und im Süden von der freien Feldflur. Auf eine Einzäunung des Museumsgeländes konnte verzichtet werden, so dass der Museumspark als Teil des öffentlichen Grünanlagennetzes stets zugänglich für die Bevölkerung ist.
Die historischen Siedlungs- und Baustrukturen in der Keltensiedlung Manching mit ihren orthogonalen Grundrastern dienen für das Freianlagenkonzept als gestalterische Vorlage.
Diese werden räumlich umgesetzt durch in Reihen gestellte Holzständer, parallel zum Gebäude orientiert, begleitet von streng geführten Wegen. Die Anordnung der Hölzer symbolisiert nicht nur die Holzständerbauweise der langgestreckten Häuser der Keltensiedlung, sondern abstrahiert auch die orthogonale Struktur der Wege und die Art der Einzäunungen innerhalb des Oppidums.
Die Reduktion auf dieses wesentliche Gestaltungselement in unterschiedlicher Ausformung zieht sich wie ein roter Faden durch das Freigelände und schafft einen signifikanten Raum. Auf einfache Weise entsteht ein stabiles Grundgerüst, das vielfältige „Spiel- und Erlebnisräume" für die museumspädagogische Arbeit eröffnet. Die „Keltenhaus Baustelle" lädt z.B. ein, historische Wandausfachungen mit Weidenruten und Lehm selbst zu erproben. Das Errichten von Trockenmauern kann geübt werden. Keltische Bautechniken werden so erfahr- und greifbar gemacht.
Ergänzt durch benutzbare Exponate wie ein Schöpfbrunnen und Brennöfen aus Lehm etc. wird so ein Rahmen geschaffen, in dem spielerisch das Leben im Oppidum Manching nachvollzogen werden kann.
Die Nachbildung eines Ausschnittes des murus gallicus gibt Einblicke in die historische Konstruktion des Keltenwalles von Manching.
Im Umfeld vorgefundene prägende Grünstrukturen wie Rasen- und Wiesenflächen, Gebüschgruppen und freistehende Einzelbäume sowie Zugänge zu den Uferzonen werden als Gestaltungselemente aufgegriffen, der Museumspark wie selbstverständlich in seinen naturnahen Kontext integriert.
Die Belagsmaterialien und Farbigkeit der Freianlagen sind bewusst sparsam gewählt und ordnen sich dem Gebäude und der Landschaftskulisse unter. Betonpflaster-/ und Plattenbeläge, Kalkschotterflächen und Wege mit einer Mastix-Einstreudecke in grauen und gelblichen Tönen bilden das Grundgerüst und werden durch die Einbauten der gebeilten Eichenbohlen und Sitzblöcke aus Kalksteinen ergänzt.